
Heute nehmen wir euch auf einen weiteren Ausflug in der Normandie mit, nämlich nach Le Mont-Saint-Michel. Le Mont-Saint-Michel ist eine französische Gemeinde im Département Manche der Region Normandie und liegt damit etwa 3 Autostunden von Saint-Pierre-En-Port, wo unsere Ferienwohnung lag, entfernt. Es war also noch einmal ein ordentliches Stück an Fahrt, aber wir wollten unbedingt dort hin. Das Besondere an dieser Gemeinde ist, dass sie etwa einen Kilometer von der Küste entfernt auf der gleichnamigen Insel Mont Saint-Michel mitten im Wattenmeer liegt und mit der im Zentrum erbauten Abtei unglaublich imposant anzusehen ist. Als wir nach der langen Fahrt dort ankamen, konnten wir unser Glück kaum fassen: Die Sonne schien! Wir waren begeistert, ließen die Regenjacken im Genkimobil zurück und begaben uns auf den Weg. Parken muss man auf dem etwa 3,5km entfernten Parkplatz auf dem Festland und den restlichen Weg dann entweder zu Fuß, per Buss oder per Kutsche zurücklegen. Da letztere beiden jedoch keine Hunde mitnehmen, blieb für uns nur der Fußweg. Bei dem schönen Wetter war das aber kein Problem. So dachten wir zumindest.


Wir hatten noch nicht einmal die Hälfte der Strecke zurückgelegt, als die ersten dunklen Wolken aufzogen. In der Normandie geht so etwas wirklich schnell, aber diese Lektion hatten wir nach 3 Tagen offenbar noch nicht hinreichend gelernt. Noch wollten wir aber an der Hoffnung festhalten, dass sie Wolken weiterziehen würden, oder wir zumindest vom Regen verschont bleiben würden.

Das Glück war aber nicht auf unserer Seite und kurz bevor wir die Brücke zur Insel erreichten, fing es dann doch an zu regnen. Noch haben wir versucht an unserem Optimismus festzuhalten und auch Genki und Momo waren trotz dem eintretenden Regen noch guter Laune. Die anderen Touristen, von denen es wirklich viele gab, liefen entlang der Straße, während wir uns unterhalb der Straße auf einem Deichvorland-ähnlichem Weg liefen.

Bis wir die Brücke erreichten, wurde aus dem milder Regen jedoch ein starker Regen, ein Regenguss, ein Sturzregen, ein Platzregen, die Sintflut, das Ende der Welt. Mindestens. Ich hätte mich auch einfach Mal spontan mit kompletter Kleidung ins Meer stürzen können, so hat sich das angefühlt. Meine Kleidung war bis inklusive der Unterwäsche völlig durchnässt, mein Rucksack war durchnässt, mir war Regen in die Gummistiefel gelaufen. Genki und Momo sahen aus, wie ich mich fühlte und fühlten sich vermutlich auch ebenso. Es war eine kleine Katastrophe und vielleicht hätten wir auch gleich hier umdrehen sollen, denn das aus dem Tag in klitschnassen Kleidern bei eher milden Temperatur nichts mehr werden konnte, war vorhersehbar. Aber insgesamt 6 Stunden fahren nur um einmal ordentlich nass zu werden, war uns dann doch zu viel und wir beschlossen unseren Besuch durchzuziehen. Schließlich standen wir schon fast vor den Toren von Le Mont-Saint-Michel.


Das Erste, was mir machten, als wir ankamen, war in einem Restaurant Schutz vor dem Regen zu suchen, der zu diesem Zeitpunkt sogar imposant von Donner begleitet wurde. Da etwa jedes zweite Gebäude dort ein Restaurant ist, war das nicht all zu schwer. Wir tranken je ein warmes Getränk und ich versuchte Genki und Momo so gut es ging mit meinen Pullovern trockenzurubbeln - Ein eher aussichtsloses Unterfangen, weil ja alles mindestens so nass war wie die Hunde. Der Regen tat uns auch nicht den Gefallen wegzubleiben, ist aber irgendwann immerhin wieder schwächer geworden, so dass wir es gewagt haben uns draußen in die Menschenmassen zu stürzen. Im Nachhinein denke ich nicht, dass das Innere von Le Mont-Saint-Michel ein für Hunde geeigneter Ort ist, denn die Straßen dort sind unglaublich eng und, obwohl wir an einem Wochentag dort waren, wirklich mit Toursiten überfüllt. Vielleicht hatten wir auch nur Pech, denn an dem Tag wimmelte es dort von französischen Schulgruppen, aber ich fand es wirklich schwer, Genki und Momo unbeschadet durch die engen Gassen zu navigieren. Da es immernoch regnete und Genki und Momo durchnässt und am Zittern waren, glaube ich auch nicht, dass ihnen das ganze Unterfangen so recht Spaß gemacht hat.


Vom Inneren von Le Mont-Saint-Michel habe ich kaum Fotos gemacht, denn es ist nicht nur zu eng und verwinkelt, man kann auch eigentlich kaum Fotos machen ohne die ganzen Menschen dort mit zu fotografieren. Wir sind nur eine kleine Runde gelaufen und all zu weit kommt man dort auch nicht. In der Abtei selbst sind Hunde natürlich verboten und so haben wir uns noch ein kuschligs Plätzchen in einer Creperie gesucht, wo wir uns alle zumindest ein wenig aufwärmen konnten, bevor wir auch schon wieder den Rückweg zum Genkimobil angetreten sind.

An einem trockenen Tag wäre das alles sicher ganz anders gelaufen. Le Mont-Saint-Michel ist, meiner Meinung nach, von Außen schöner anzusehen als von Innen (nicht dass es Innen nicht auch schön wäre, aber es ist einfach zum Teil fast bedrängend eng und voll, so dass man sich dort garnicht all zu lange aufhalten möchte) und der weitläufige Strand des Wattenmeeres wäre die perfekte Spielwiese für Genki und Momo gewesen. An einem sonnigen Tag hätten wir uns vermutlich stundenlang davor aufgehalten und die schöne Aussicht genossen.

So haben wir den Rückweg angetreten. Ich habe noch, eher erfolglos, versucht ein paar schöne Fotos zu machen, aber die Lichtverhältnisse waren einfach nicht gut genug dafür. Wann immer wir Genki und Momo mit Le Mont-Saint-Michel im Hintergrund platziert haben, hatten wir aber gleich Touristen hinter uns, die sie ebenfalls fotografieren wollten. Vielleicht hatten die ja mehr Erfolg als ich...

Und weil uns das Universum scheinbar hasst, erstrahlte Le Mont-Saint-Michel, kaum dass wir zurück am Parkplatz angekommen waren, bei einem fast wieder strahlend blauem Himmel. Ja, so kann es gehen.

Ich war ja fast versucht dem Schicksal zu trotzen und zu sagen "So, wir laufen jetzt wieder zurück!", aber bei unserem Glück hätte uns das nur den nächsten Regenschauer beschert und eigentlich hatten wir auch alle nicht mehr so wirklich Nerven dafür. Genki und Momo hatten nicht einmal mehr Motivation für ein Abschiedsfoto. Es ist wirklich schade, dass unser Ausflug so verlaufen ist, denn wir hatten uns wirklich sehr darauf gefreut, aber manche Dinge sollen scheinbar einfach nicht sein. ♡ Monika
