
Nach unserem regenreichen Ausflug nach Dieppe wollten wir den Abend am Strand von Saint-Pierre-en-Port ausklingen lassen. Dort schien zu recht später Stunde nämlich ganz unerwartet die Sonne. Und wann immer die Sonne während unseres Normandieurlaubs schien, selbst wenn es nur für kurze Zeit war, mussten diese raren Momente natürlich ausgenutzt werden.

Leider ist es in der Normandie so, dass bei Flut komplette Strände verschwinden, oder Strandabschnitte nicht mehr zugänglich sind. Der Übergang zum etwas weiter abgelegenen und weniger grobsteinigen Strand war komplett überflutet und der Strand dahinter ohnehin auf fast verschwunden. So mussten wir uns mit einem relativ kleinen Strandabschnitt zufrieden geben, der an diesem Tag auch noch eine ganz besondere Überraschung für uns parat hatte: Fischköpfe, wo man nur hinschaut!


An diesem Tag muss ein Anglerschiff seine gefangenen Fische gleich auf dem Schiff enthauptet und die Köpfe über Bord geschmissen haben. Diese wurden von der Flut dann an den Strand geflutet und gaben mit ihren grimmig schauenden Gespenstergesichtern ein recht skurriles Bild ab. Genki und Momo dachten wohl sie sind im Schlaraffenland und jemand hätte ein ganz besonders exquisites Barfmenü nur für sie vorbereitet. Die Fischköpfe waren alle noch frisch und hätten wohl in der Tat sogar eine gesundes Abendessen abgegeben (und irgendwo dachte sich der Barfer in mir auch die ganze Zeit "Was für eine Verschwendung. Zuhause müsste ich dafür viel Geld blechen."), aber ich konnte mich dann doch nicht dazu überwinden mehr als ein genüssliches Fischkopf-Abschlecken zuzulassen. Wir haben unser Essen dann doch lieber ohne Gesicht. Genki und Momo haben es mir aber nicht übel genommen und sich Alternativen gesucht. Krabbenschalen waren zum Beispiel sehr beliebt. Es wundert mich fast, dass noch niemand diese Marktlücke unter den Hundekauartikeln entdeckt hat.


In der Normandie kann man viel aussitzen. Nicht nur schlechtes Wetter, sondern auch die Flut und irgendwann war unser kleiner Übergang zum restlichen Strand wieder zugänglich. Wir haben den Fischköpfen auf Wiedersehen gesagt und sind weitergegangen.

Genki und Momos Selbstversorgungsdrang war aber immernoch da und muss dann wohl auch Mal eine (noch lebende?) Krabbe herhalten. So sicher bin ich mir nicht, denn das ganze ging so schnell, dass ich es erst später auf den Fotos gesehen habe. Auf den Bildern sieht sie zumindest recht lebend aus. Es tut mir leid, kleine Krabbe. Ich weiss, Momo ist schon ein kleines Monster. ♡ Monika

