
Kurz nach Genkis Augenverletzung, als es ihm wieder besser ging, hatten wir großes Glück mit dem Wetter: Herrlichster Sonnenschein und kein Wölkchen am Himmel, allerdings gab es dazu eisige Temperaturen um den Gefrierpunkt. Wir haben die Gelegenheit genutzt und Mal wieder unsere liebgwonnene Strecke am Neckar entlangaufgesucht. Schon im Sommer hat sich diese Strecke am Wochenende großer Beliebtheit unter den Hundebesitzern erfreut. Wir dachten, das läge vor allem an den zugänglichen Stellen am Neckar, in dem sich Hunde im Sommer abkühlen können, aber auch an diesem Wochenende waren nicht wirklich weniger Hunde unterwegs. Im Gegenteil: Schon kurz nachdem wir ankamen, kam uns die erste Gruppe mit sicher 10 Hunden entgegen. Der Neckar scheint also auch im Winter ein beliebter Treffpunkt für Hundebesitzer zu sein. Das hat uns aber garnicht so sehr gestört, denn die ganzen Gräser rund um den Neckar sind abgemäht und zu einer riesengroße und übersichtliche Wiese geworden. So konnten wir uns ein ungestörtes Eckchen suchen und fremde Hunde im Anmarsch schon aus der Ferne sehen.

Die riesengroße Wiese eignet sich natürlich ganz besonders gut für Momos Lieblingsspiel, dem sie unermüdlich nachgeht - Dem Apportieren. So lange sie jemanden findet, der ihr Spielzeug für sie wirft, rennt sie auch. Sie könnte das vermutlich den ganzen Tag lang machen.


Genki hat das Spiel schon sehr früh aufgegeben und sich lieber damit beschäftigt die Gegend zu inspizieren. Bei all den vielen Hunden, die hier vorbei laufen, gab es für ihn vermutlich auch viel spannendes zu riechen.


Nach einer Weile sind wir zum Neckar runtergegangen. Nicht etwa weil wir planschen wollten, sondern einfach aus Neugier, weil wir sehen wollten, wie es dort so im Winter aussieht. (Auch nicht anders als im Sommer). Natürlich war dort bei diesen Temperaturen kein Mensch und auch kein Hund anzutreffen. Eigentlich sollten Genki und Momo dort nur kurz für ein Foto still stehen und wir wollten wieder gehen...

Aber Genki hatte wohl andere Pläne und stand plötzlich mitten im Neckar. Da stand er einfach, schaute uns ein wenig verloren und zugleich erwartungsvoll an und erhoffte sich wohl, dass etwas Spannendes passiert.


Ich habe ihm den ein oder anderen Stein in den Neckar geworfen, dem er hinterhergerannt ist und er hat wieder im Wasser herumgeplanscht, wie er es im Sommer immer so gerne tut. Ich will garnicht wissen, wie eisig kalt der Neckar an diesem Tag gewesen sein muss, aber Genki schien sich nicht wirklich daran zu stören.


Danach ging es wieder zurück auf die Wiese. Genki war wieder mit Schnüffeln und Momo mit ihrem Frisbee beschäftigt. Auf dem Rückweg zum Genkimobil hatten wir noch eine unliebsame Begegnung mit 3 Hunden, deren Besitzer sicher 100 Meter entfernt waren, ihre Hunde zwar zu sich riefen, aber sich scheinbar auch nicht weiter daran störten, dass diese nicht auf ihren Rückruf reagiert haben sondern sich wahnsinnig für Genki, den mein Mann hochgenommen hatte, interessierten. So etwas erleben wir öfters und auch wenn ich mich nicht damit rühmen kann, dass wir einen zuverlässigen Rückruf hätten - Wenn es denn Mal doch nicht funktioniert, dann nehme ich die Beine in die Hand. Warum man dann einfach seelenruhig dasteht und einfach akzeptiert, dass der eigene Hund nicht hört und andere Menschen und Hunde belästigt (Und ich denke, durch das Hochnehmen war auch aus 100 Metern sehr deutlich zu erkennen, dass wir den Kontakt nicht gebrauchen konnten), werde ich nie so recht verstehen.

Trotzdem haben wir und auch davon nicht die gute Laune verderben lassen und auch nicht die Lust darauf, dort in nächster Zweit wieder öfters hinzufahren. Ich bin es schon ein wenig leid mir vor allem am Wochenende bei schönem Wetter immer überlegen zu müssen, welcher Ort denn gerade wohl am unattraktivsten sein könnte, so dass man dort möglichst wenige andere Hunde trifft, anstatt auch Mal schöne Ausflugsziele zu wählen.
Morgen geht es bei uns mit Genki übrigens wieder zum Tierarzt um sein Auge erneut untersuchen zu lassen. Ich hoffe, dass wir dieses Kapitel dann so langsam auch abschließen könne.

