Quantcast
Channel: HUNDEBLOG GENKI BULLDOG
Viewing all articles
Browse latest Browse all 481

Wir haben uns Mal wieder getraut

$
0
0

Wir haben uns wieder getraut und einen Tierpark aufgesucht. Früher haben wir dass sehr gerne gemacht, aber unser letzter Tierparkbesuch, damals zum Bergtierpark Fürth-Erlenbach, lag bereits über ein Jahr zurück und nachdem Genki und Momo sich alles andere als vorbildlich benommen und Tiere verbellt haben, hatten wir lange keine Nerven mehr für Ausflüge dieser Art. Das fand ich sehr schade und so haben wir den einzigen sonnigen Tag der letzten Woche der letzten zwei Monate für eine Fahrt zum Tierpark Walldorf genutzt. Auch dort waren wir bereits und wissen, dass der Tierpark sehr klein ist und nicht all zu viel zu bieten hat. Da die Anfahrt für uns aber nicht sehr weit ist und es in Walldorf auch schöne Wälder zum Spazieren gibt, hätten wir, wenn es mit Genki und Momo und den Tieren so garnicht funktioniert hätte, einen Ausweichplan gehabt.

Unsere erste Station führte uns zu den Minischweinen direkt am Eingang des Tierparks und bei Genki und Momo ging es auch gleich mit wildem Zerren und Fiepsen los. Kein guter Start, aber das hysterische Bellen, in das sie sich bei unserem letzten Tierparkbesuch hineingesteigert haben, blieb zum Glück aus. Das Interesse an den niedlichen Schweinchen war groß und beidseitig. So wirklich wünschenswert hat sich aber Momo nicht benommen. Wann immer ein Schwein an das Gitter kam und freundschaftlichen Kontakt aufzunehmen, fing sie an zu jammern und zu knurren. Schweine sind also okay, aber lieber aus der Ferne zu genießen.


Das größte Interesse hatten Genki und Momo am Kaninchen- und Meerschweinchengehege. Ich weiss nicht, wie lange die beiden da standen und die flauschigen Tierchen beobachteten. Hier gab es gar kein großes Theater und kein Bellen oder Knurren. 


Genki fing aber irgendwann an tiefsttraurig zu fiepsen, während er sehnsüchtig auf das süße Widderkaninchen starrte, das unbeeindruckt in seiner Nähe lag. Ich glaube tatsächlich, dass er an seine Plüschtiere zu Hause dachte und zu gerne mit dem Kaninchen gespielt hätte. Wie gut, dass es nicht dazu kam und die Kaninchen und Meerschweinchen sicher hinter einem Zaun und einer Glaswand waren, denn fast allen Plüschkaninchen, die Genki besitzt oder je besessen hat, wurden immer fleißig die Ohren ausgerissen.


Meine Favoriten waren wieder die japanischen Sikahirsche (oder korrekter Shikahirsche).  Gerne hätte ich rausgefunden, was Genki und Momo von ihnen halten, aber dazu kam es nicht so recht. An allen Stellen, an denen die Rehe ab Zaun standen, waren sie nämlich von fütternden Kindern umringt, so dass wir mit Genki und Momo nicht so recht ran kamen ohne uns einfach vorzudrängen.


Wer dagegen von niemandem gefüttert wurde (woran liegt das wohl, hä? Kein Wunder, wenn man sich so unfreundlich benimmt!) war der einzige Hirsch im Gehege, der gleich zu uns kam und anfing sein Geweih gegen den Zaun zu rammen. Er konnte Genki und Momo ganz eindeutig wenig leiden und die beiden haben (leider) auch entsprechend mit Bellen und Knurren auf sein Verhalten reagiert. Beeindruckt war er davon allerdings nicht.


Der unfreundliche Herr und auch alle anderen Tiere waren aber schnell vergessen, als Genki und Momo bemerkt haben, dass die Rehe von den Kindern gefüttert werden. Die beiden hatten nur noch Augen für die Kinder, beziehungsweise für das Essen in ihren Händen. Eine Mutter hat sich irgendwann erbarmt und Genki und Momo (nachdem sie mich um Erlaubnis gefragt hat) etwas von ihren Futterpellets abgegeben. Genki hat den Pellet erwartungsgemäß wieder ausgespuckt - Nur um gleich darauf weiter zu betteln. Dass die Rehe so auf die grünen gepressten Pellets abfahren konnte er wohl nicht glauben und hat vermutet, dass ihm irgendwo noch eine besondere Leckerei vorenthalten wird. Und Momo, tja, sagen wir, meine Hunde sind schon sehr speziell - Sie hat die Pellets anstandslos gegessen, sogar mehrere davon.


Wofür sich Momo und Genki so garnicht interessiert haben, waren alle Vogelarten, ob Papageien, Enten oder Strauße. Ich glaube, da wir bei uns auf den Feldern sehr viele Vögel wie Gänse, Kraniche und Storche antreffen, sind diese für sie nicht neu und auch nicht besonders interessant. Generell waren alle Tiere, die nicht an die Gitter kamen und aus der Ferne betrachtet werden konnten, kein Problem. Besonders unbeliebt waren übrigens die Esel. Da haben sich Genki und Momo wirklich kurzzeitig arg daneben benommen. Vermutlich sind sie Pferden doch zu ähnlich, denn mit denen haben die beiden ja bekanntlich auch so ihre Probleme, wenn wir sie auf unseren Spaziergängen treffen.


Der Tierpark war an diesem Tag gut besucht und irgendwann zeigte ein wohl etwas verwirrter Herr im Rentenalter auf Genki und Momo und sagte zu seiner Begleitung "Die haben wir noch garnicht gesehen!". Und dann schaute er mich an und fragte "Oder sind die privat?". Ansonsten verlief unser Besuch recht ereignislos. Ich würde unsere Tierparkbesuche gerne weiter üben, in der Hoffnung, dass es doch irgendwann auch Mal ganz ohne Gemecker funktioniert. Ich erinnere mich noch an einen unserer früheren Tierparkbesuche mit Genki, damals im Zoo Heidelberg, als er den Schweinen durch das Gitter durch noch die Ohren geputzt hat. Damals war das alles irgendwie viel entspannter, trotzdem war ich über den Verlauf unseres Tierparkbesuches nicht ganz unglücklich, denn das Drama hielt sich eigentlich noch in Grenzen.

Viewing all articles
Browse latest Browse all 481