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Die Perspektive bei der Hundefotografie

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Hundefotografie - Perspektive

Heute wagen wir uns auf unserem Blog Mal in unbekannte Gewässer und versuchen Fototipps zu geben. Das ist etwas, wovon ich sonst eher Abstand nehme, weil ich meine eigenen Fotos oft zwar mag (und ebenso oft auch nicht), mir aber bewusst bin, dass die technische Umsetzung meistens nicht optimal ist. In der Regel verstehe ich die Theorie, habe aber Schwierigkeiten sie in der Praxis umzusetzen. Deshalb gibt es hier auch keine Tipps zu den richtigen Einstellungen eurer Kamera bei der Fotografie von Hunden, sondern etwas ganz anderes, mit dem, so finde ich, jeder seine Fotos verbessern kann. Und das gute daran ist, dass es auch ganz egal ist, womit ihr fotografiert - egal ob mit der Spiegelreflex-, System- oder Kompaktkamera oder sogar mit dem Handy - wenn man die Perspektive bei der Hundefotografie beachtet, kann man jedes Bild ungemein verbessern.

Es ist etwas, das man in jedem Buch und jedem Artikel über die Hundefotografie lesen kann: "Fotografiert eure Hunde auf Augenhöhe." Genau diesen Tipp wollte ich vor einiger Zeit an jemanden weitergeben und wurde gefragt, weshalb man das so machen sollte. Ohne Bildmaterial konnte ich es aber außer mit "Weil es besser aussieht" schwer erklären. Deshalb habe ich zur Veranschaulichung in letzter Zeit immer Mal wieder versucht die selbe Situation auf Augenhöhe und von oben zu fotografieren um den direkten Vergleich zu haben.

Einen Hund auf Augenhöhe zu fotografieren bedeutet sich mit der Kamera auf seine Gesichtshöhe zu begeben. Wenn man einen großen Hund hat, genügt es dazu oft schon in die Hocke zu gehen. Bei kleineren Hunden muss man sich aber oft auch auf den Boden legen. Man kann sich auch, wenn man sich nicht flach auf den kalten Boden legen möchte, nur auf die Knie begeben und die Ellbogen auf dem Boden aufstützen (und hoffen, dass einem keiner zuschaut, weil man sehr albern aussieht, wie man seinen Hintern dabei in die Höhe streckt). Für mich hat das auch den Vorteil, dass ich meine Ellbogen auf dem Boden aufstützen kann und so einen stabileren Halt für meine Kamera habe und so das Verwackeln vermeiden kann. Andererseits ist man so natürlich gerade bei Fotos von Hunden in Bewegung weniger flexibel, was vermutlich ein Grund ist, weshalb ich lieber mit Telezooms statt mit Festbrennweiten fotografiere.


Das erste Beispiel ist mit meinem Telezoom entstanden und Momo war, als ich das Bild gemacht habe, noch sehr weit von mir entfernt. Deshalb wirkt es auch beim ersten Hinschauen auf dem linken Bild, das aus dem Stehen entstanden ist, als hätte ich sie frontal fotografiert. Im Vergleich zum rechten Bild, das auf dem Boden entstanden ist, wirkt die Perspektive sehr ähnlich, aber spätestens am Hintergrund erkennt man den Unterschied. Auf dem linken Bild sieht man nur den Boden und die Perspektive wirkt verzerrt.

Hundefotografie

Beim zweiten Bild ist es ganz ähnlich, wobei ich hier näher an Genki und Momo stand und sie auf dem linken Bild von leicht schräg oben fotografiert wurden. Hier fällt der verzerrte Hintergrund besonders auf. Auf dem linken Bild sieht es fast aus, als wäre hinter den beiden eine Steigung und nur der Boden als Hintergrund sieht gleich weniger ansprechend aus als saftiges Grün und Berge (Vom Strommast wollen wir jetzt Mal nicht reden). Hier sieht man aber nicht nur am Hintergrund, sondern auch an den Hunden selbst schon ganz gut, wie viel schöner das Bild wirkt, wenn man sie auf Augenhöhe fotografiert.

Hundefotografie - Hunde auf Augenhöhe aus der richtigen Perspektive fotografieren

Je näher man am Hund steht, desto größer ist der Unterschied in der Perspektive und desto größer die Wirkung. Bei den nächsten Fotos lag Genki auf unserem Balkon. Bei einem liegenden Hund muss man selbst eigentlich immer, egal wie groß oder klein dieser ist, auch auf dem Boden liegen um die Perspektive richtig einzufangen. Wir wollen schließlich das Gesicht unseres Hundes auf dem Bild haben und nicht nur die Schädeldecke.


Ein weiterer Vorteil der automatisch entsteht, wenn man den Hund auf Augenhöhe fotografiert, ist die Tiefenunschärfe, wenn Objektiv und Kameraeinstellungen denn die richtigen Voraussetzungen mit sich bringen. Möchte man einen unscharfen Hintergrund im Bild, ist es wichtig, dass das zu fotografierende Objekt, in diesem Fall der Hund, einen gewissen Abstand zum Hintergrund hat. Je größer dieser Abstand, desto leichter lässt sich die Tiefenunschärfe umsetzen. Wenn man den Hund jedoch, wie auf den linken Bildern, aus dem Stehen heraus fotografiert, ist der Hintergrund immer der Boden und der Hund ist natürlich davon nicht weit entfernt. Der Hintergrund wird nicht unscharf, der Hund hebt sich nicht richtig aus dem Bild hervor und der Boden gibt auch selten eine schöne Fotokulisse her. Egal wie schön die Landschaft ist - Wenn ihr euren Hund aus dem Stehen fotografiert, habt ihr selten viel davon auf dem Bild.

Hundefotografie - Hunde auf Augenhöhe aus der richtigen Perspektive fotografieren

Es gibt natürlich auch einige Situationen, in denen auch ein von oben fotografierter Hund ein wunderschönes Bild abgeben kann. Vorzugsweise sind das Situationen, in denen der Hund direkt vor einem sitzt und nach oben schaut. In diesem Fall wird aber dennoch "auf Augenhöhe" mit dem Hund fotografiert, denn er richtet ja auch in dieser Perspektive sein Gesicht frontal auf die Kamera.

Hunde fotografieren - Die Perspektive

Ganz anders sieht das selbe Motiv aus, wenn der Hund nicht nach oben in die Kamera blickt. Selbst ohne einem ansprechenden Hintergrund macht es einen riesigen Unterschied, ob man seinen Hund im Stehen oder Liegen/Hocken fotografiert.


Heute ist das Fotografieren meiner Hunde auf Augenhöhe für mich eine Selbstverständlichkeit und ich frage mich, wie ich sie je anders fotografieren konnte. Wenn ich mir aber nicht nur viele Hundebilder im Internet anschaue, sondern auch in unserem eigenen Blog 2 oder 3 Jahre zurückblicke und sehe, wie ich Genki und zu Beginn auch Momo konsequent aus dem Stehen heraus fotografiert habe, dann wird mir bewusst, dass dieser doch so naheliegende Tipp wohl garnicht so naheliegend ist. Wenn ihr bisher noch nicht auf die Perspektive, aus der ihr eure Hunde fotografiert, geachtet habt, dann leitet euch dieser Blogbeitrag vielleicht dazu an, mit der Perspektive zu spielen und selbst auszuprobieren, wie sehr sich ein Bildergebnis mit der eigenen Position verändert.

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