
Es ist schon eine gefühlte Ewigkeit her, da habe ich hier in einem Tutorial gezeigt, wie ihr ganz einfach ein Hundehalsband selbst nähen könnt. Zunächst habe ich eigentlich nicht gedacht, dass es für diese Variante ein eigenes Tutorial braucht, aber ich werde doch immer wieder gefragt, wie es gemacht wird, deshalb gibt es heute ein weiteres Tutorial. Hier zeige ich euch, wie ihr ein mit Stoff ummanteltes Hundehalsband nähen könnt. Der Vorteil zum Halsband mit Webband ist zum Einen, das ihr viel mehr Möglichkeiten habt, denn die Auswahl an Stoffen ist nahezu unbegrenzt. Zum anderen geben die vollständig mit Stoff ummantelten Halsbänder optisch einfach ein wenig mehr her.
An Material braucht ihr Stoff, Gurtband, eine gebogene Steckschnalle, einen D-Ring und ein Futtermaterial. Gurtband, Steckschnalle und D-Ring sollten dabei natürlich in der selben Breite sein. Ich nehme für Genki und Momo immer gerne 2,5 oder 3cm. Zum Unterfüttern habe ich Kunstleder genommen, es eignen sich aber auch andere Materialien wie Fleece, Echtleder, Softshell oder Airmesh. Für Stoff und Futter rate ich euch, einen Händler zu finden, der diese schon in kleinen Einheiten von 25cm oder sogar 10cm verkauft, denn ihr braucht nicht viel davon. Als Hilfsmittel braucht ihr Stecknadeln, eine Sicherheitsnadel, ein Esstäbchen, einen Stift, Büroklammern und Faden. Für eure Nähmaschine verwendet ihr am besten eine Leder- oder Jeansnadel.

Als erstes müsst ihr den Halsumfang eures Hundes abmessen und euer Gurtband dementsürechend zurechtschneiden. Ich orientiere mich hier immer lieber an einem gut sitzenden Halsband, das ich als Model nehme. Wenn ihr kein Halsband zur Hand habt, braucht ihr für die Länge des Gurtbandes etwa den gesamten Halsumfang (Halsumfang - Länge der Steckschnalle + Platz zum Umklappen der Gurtbandenden). Die Gurtbandenden könnt ihr mit einem Feuerzeug versiegeln. (Vorsicht! Das funktioniert natürlich nicht bei Baumwollgurtband.)
Als erstes müsst ihr einen Schlauch nähen: Breitet den Stoff mit der linken Seite nach oben vor euch aus und zieht mit einem Stift eine Linie, die so lange wie euer Gurtband plus etwa 2cm Nahtzugabe an jedem Ende ist. Wenn ihr hellen oder dünnen Stoff verwendet, solltet ihr einen Markierstift für Stoffe verwendet, der sich nach einiger Zeit wieder auflöst, denn sonst werdet ihr die Stoftmarkierungen später auf eurem Halsband sehen.
Zieht eine zweite, parallele Linie im Abstand der Gurtbandbreite. Ich lege dazu das Gurtband an die erste Linie und mache am anderen Ende Markierungen, lege dann ein Lineal an die Markierungen und ziehe die zweite Linie.
Nun habt ihr zwei parallele Linien. Faltet den Stoff entlang der oberen Linie und steckt das ganze mit Stecknadeln fest.
Näht den Stoff entlang der unteren Linie zusammen.

An einem der beiden Schlauchenden näht ihr den Stoff zusammen und schneidet den überstehenden Stoff ab. Nun habt ihr einen Schlauch, den ihr wenden müsst.
Zum Wenden verwende ich ein Essstäbchen. Es eignet sich aber auch jeder andere lange Gegenstand, wie ein Stift, ein Kochläffel, oder ein Schlauchwender, den man für diese Zwecke extra kaufen kann. Ich habe sogar einen, aber komme mit meinem Essstäbchen besser zurecht.
Setzt das Stäbchen am zusammengenähten Ende an und stülpt es in den Stoffschlauch. Dann arbeitet ihr euch mit dem Stäbchen immer weiter voran, indem ihr den Stoff über das Stäbchen zieht, bis das zusammengenähte Ende des Schlauches am anderen Ende zum Vorschein kommt. Greift das Ende und zieht daran, bis ihr den Schlauch umgedreht habt.

Schneidet das zusammengenähte Ende ab, so dass der Schlauch an beiden Enden geöffnet ist. Nun habt ihr euren fertigen Stoffschlauch.
Steckt die Sicherheitsnadel an einem Ende durch euer Gurtband und schiebt sie durch den Schlauch, bis ihr am anderen Ende ankommt und nehmt die Sicherheitsnadel raus. Ihr solltet nun euren mit Gurtband gefüllten Schlauch haben, bei dem der Stoff an beiden Enden 1-2cm absteht. Eventuell müsst ihr euren Stoffschlauch etwas zurechtrücken, so dass die Naht an der Innenseite gerade verläuft. Das funktioniert am besten, wenn ihr eure Finger etwas anfeuchtet und den Stoff zurechtschiebt.

Nun stülpt ihr die überstehenden Enden nach innen. Erst das obere, dann das untere Ende. Dann näht ihr die Enden zusammen. Das alles muss nicht all zu schön aussehen, da man diese Enden später unter der Unterfütterung ohnehin nicht sieht, sondern soll vor allem verhindern, dass der Stoff ausfranst.

Die restlichen Schritte funktionieren genau so, wie in meinem anderen Halsbandtutorial:
Schiebt das eine Ende eures Bandes durch das Dreizackende der Steckschnalle und näht den Stoff so dicht wie möglich an der Schnalle zusammen. Dann schiebt ihr euren D-Ring auf und macht eine weitere Naht hinter dem D-Ring. Den selben Vorgang wiederholt ihr am anderen Ende mit dem Gegenstück der Steckschnalle.

Nun habt ihr eigentlich schon ein fertiges Halsband und es fehlt nur noch die Unterfütterung. Schneidet euch euren Futterstoff zurecht: Er sollte die doppelte Breite eures Halsbandes + etwa 1cm haben. Wenn ich also ein 2,5cm Gurtband genommen habe, schneide ich den Futterstoff in einem etwa 6cm breiten Streifen zurecht.
Dieser Streifen wird nach innen zusammengeklappt und das ganze mit Büroklammern fixiert.
Dann legt ihr den Futterstoff mit der offenen Seite nach oben unter das Halsband und näht beides an den Seiten zusammen. Dabei zieht ihr die Büroklammern nach und nach raus. An den Enden mache ich noch jeweils eine Naht an der Stelle, an der ich die Steckschnallen festgenäht habe, damit das Futter an den Enden nicht unschön absteht.

Die Anleitung ist jetzt vielleicht etwas lang geworden, aber ein Halsband zu nähen ist wirklich einfach. Also lasst euch von der Länge des Tutorials nicht abschrecken. ♡ Monika
