
Noch immer sind wir nicht ganz fertig mit unserer Urlaubsberichterstattung, auch wenn sie sich langsam aber sicher dem Ende zuneigt. Am vorletzten Tag hatten wir etwas Großes vor: Wir wollten zur Abtei Jumièges in der Nähe von Rouen. Die Abtei ist nicht nur eines der größten Ruinen Frankreichs, sondern wird mehrfach als "die schönste Ruine Frankreichs" beschrieben. Wir sind, wie ihr inzwischen sicherlich wisst, begeisterte Ruinenbesucher und für gewöhnlich bin ich auf solche Ruinenbesuche einigermaßen vorbereitet, indem ich mir zumindest die Location zuvor im Internet anschaue, um zu sehen wie geeignet sie für Hunde ist und, wenn es denn eine gibt, auch die Homepage der betreffenden Ruine ansehe. In diesem Fall gab es zwar eine Homepage, aber keine englischsprachige Version davon und Französisch ist und bleibt für mich ein Buch mit sieben Siegeln. Auf wirklich ausnahmslos allen Fotos der Abtei im Internet sah es so aus, als wäre es eine freistehende Ruine, so dass ich garnicht auf die Idee kam, dass sie eingemauert sein könnte und Hunde womöglich nicht erlaubt seien, aber genau so war es leider. Nach einer längeren Fahrt in Richtung standen wir vor verschlossenen Toren und einem "Tiere Verboten"-Schild. Nur für diese eine Katze, die ich durch das Tor sehen konnte, für die gab es scheinbar eine exklusive Ausnahme.

Ausgerechnet an diesem Tag war es auch noch sonnig und sogar relativ warm, so dass wir nun ganz planlos über eine Stunde Fahrt vom Meer entfernt irgendwo im Norgendwo standen und frustriert waren. Damit die Fahrt nicht ganz umsonst war, sind wir etwas in der Gegend herumgefahren und haben nicht weit von der Abtei einen See mit Campingplatz gefunden.


Der Campingplatz war menschenleer und Genki und Momo konnten sich im See abkühlen und wein wenig toben. Da wir ja eigentlich eine Ruine hatten besuchen wollen, hatten wir kein Hundespielzeug dabei, aber die beiden wissen sich da oft selbst zu helfen und haben Mal wieder irgendwo eine Trinkflasche aufgetrieben.

Danach haben wir den Rückweg zum Meer angetreten. Da wir mit Rouen in der Nähe einer größeren Stadt waren, wollte ich die Gelegenheit wenigstens noch nutzen, um nach einer Tierhandlung zu suchen, denn ich mag es wirklich sehr nach Hundeprodukten zu suchen, die ich nicht schon alle aus unseren deutschen Tierhandlungen kenne. Leider konnten wir nur eine französische Filiale vom Fressnapf, mit genau den selben Produkten, wie wir sie hier auch haben, finden. Trotzdem durfte ein kleines Ultraschall-Plüschkorokodil von Hear Doggy mitkommen, denn damit hatte ich schon in Deutschland geliebäugelt. Zurück am Meer haben wir erst noch ein paar Einkäufe für die Rückfahrt erledigt und sind am Nachmittag wieder nach Saint-Aubin-sur-Mer gefahren, wo Genki sein neues Krokodil direkt austesten durfte.


Jetzt können wir steif und fest behaupten, dass es in der Normandie Krokodile gibt. Genki war hellauf begeistert von unserem neuen Spielzeug-Familienzuwachs und hatte vor allem Freude daran das immer wieder neu erbeutete Krokodil totzuschütteln.


Auch für Momo kam der Spielspaß nicht zu kurz, wobei sie jedoch lieber bei ihren heißgeliebten Bällen blieb. Gut für Genki, denn so hatte er sein Krokodil ganz für sich alleine.


Auch wenn der Tag ganz und garnicht so gelaufen ist, wie wir es eigentlich geplant hatten, hatten wir dennoch eine schöne Zeit und haben uns vor allem über den ersten (und einzigen) 100% regenfreien Urlaubstag in der Normandie gefreut.


Zum Ende des Tages wurden wir zudem von einem sich zunehmend rosa Färbenden Himmel belohnt. Gerne wären wir bis zum Sonnenuntergang geblieben, denn das wäre sicher ein traumhafter Anblick gewesen. Aber wie das in der Normandie so ist, wurde der Strand zunehmend kürzer und kürzer und mehr als ein Mal musste ich mich beim Fotografieren in letzter Sekunde vor auf mich zurollenden Wellen in Sicherheit bringen. Irgendwann hatten wir nahezu keinen Sandstrand mehr übrig und haben uns auf die Rückfahrt in unsere kleine Ferienwohnung begeben um uns vor dem letzten Uralubstag noch ein Mal ordentlich auszuschlafen. ♡ Monika
